3.1.2.3 Weichselspätglazial in Mitteldeutschland 

Das anschließende Weichselspätglazial wurde in vier kalte Phasen und vier Wärmephasen untergliedert. 

Während der Wärmeschwankungen war ein markanter Rückgang der Lößfauna zu beobachten und zum Ende des Spätglazials konnten diese Tierarten nicht mehr nachgewiesen werden. Wärmeliebende Weich- und Wirbeltiere wanderten seit der Bölling-Schwankung (Wärmeschwankung im Spätglazial) allmählich wieder ein und die Individuen- und Artendichte nahm wieder zu. 

Gräsersteppen wurden nach und nach von Birken-Kiefernwäldern verdrängt. Der organogene Sedimentanteil nahm in den limnisch telmatischen Ablagerungen zu. Die Tschernosembildung begann im Alleröd (s. Tabelle 1). In den warmen Phasen verschwanden allmählich die Froststrukturen. Die periglaziale Verwitterung hörte nach und nach auf, der Dauerfrostboden löste sich auf. Lokal wurden Flugsandbildungen beobachtet. Auf den Hochflächen existierten Gräsersteppen in den Niederungen Tundren. 

Das hochglaziale Klima klang allmählich ab. Nach den Münchelner Intervallen (Warmphasen) nahm die Temperatur und Feuchtigkeit zu. Während des Bölling und des Alleröd regierten noch ziemlich strenge Winter, aber bereits ziemlich warme Sommer. D.h. im Alleröd herrschte bereits subarktisch-boreales Kiefernwaldklima. 
 
 

 

Tabelle 1: Zeittafel der in Berlin ermittelten spät- und nacheiszeitlichen Waldzeiten und Kriterien ihrer pollenstratigraphischen Abgrenzung aus BRANDE (1978), verändert. 
 
 

 
 

Autorin: Ursula Chowanietz
 
 
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