6 Glossar 
  
A
Abstandsgeschwindigkeit Quotient aus der Länge eines Stromlinienabschnittes un der vom Grundwasser beim Durchfließen dieses Abschnittes benötigten Zeit (DIN 4049-3), d.h. die Geschwindigkeit, mit der ein "Grundwasserteilchen" entlang der Stromlinie fließt  
alpin entspricht der thermischen Höhenstufe in den Hochgebirgen oberhalb der Baumgrenze. Die durch das Höhenklima bestimmte Vegetation ähnelt der der Arktis. 
Anhydrit Salzgestein, bestehend aus Kalziumsulfat (CaSO4). 
Anionen Elektrisch negativ geladene Moleküle wie z.B. Nitrat (NO3-), Sulfat (SO42-) usw. 
B
boreal boreales Klima ist ein kaltgemäßigtes Klima der nördlichen Teile Europas, Asiens und Amerikas. In der Klimaeinteilung wird das boreale Klima in feuchtwinterkaltes Klima und wintertrockenes Klima unterteilt. Die Mittlere Temperatur des kältesten Monats liegt tiefer als -3 °C, des wärmsten Monats mehr als 10 °C. 
BP Before present oder vor heute. Per Übereinkunft heißt das vor 1950. 
C
chlorierte Kohlenwasserstoffe Kohlenwasserstoffe, in deren Moleküle Chloratome eingebaut sind. Ersetzt man z.B. die vier Wasserstoffatome des Methan (CH4) durch Chloratome, so erhält man Tetrachlorkohlenstoff, das auch als "Tetra" bezeichnet wird. 
Cyanide Negativ geladenes Ion der Blausäure, das aus Kohlenstoff und Stickstoff aufgebaut ist, die über eine Dreifachbindung miteinander verknüpft sind (CN-). 
D
Dauerfrostböden Auch Permafrostboden genannt. Boden, der bis in mehr als 200 m Tiefe dauernd gefroren ist. Er taut nur im Sommer oberflächlich auf (1 - 4 m) und erhält dadurch eine besondere Struktur. 
Dolomit Salzgestein, bestehend aus Kalziumkarbonat und Magnesiumkarbonat (CaCO3 und MgCO3). 
E
Edellaubwald Edellaubwälder sind Wälder mit Ahorn-Arten, Eschen, Ulmen und Linden. 
Eiskeilpolygone Froststrukturen im Boden, die während der Kaltphasen gebildet werden. 
Entkarbonatisierung Auswaschungserscheinung, die bei der Neutralisation von saurem Regen durch karbonathaltige Gesteine entsteht. 
extrterrestrisch extraterrestrische Einflusse sind Einflüsse, die von außerhalb der Erde auf diese einwirken. 
F
Fazies Gesamtheit der Gesteinsmerkmale und der Fossilien  einer Ablagerung, die von den physisch-geographischen und geologischen Verhältnissen des Abtragungs- und Ablagerungsraumes bestimmt werden. Man unterscheidet in der Sedimentologie und Paläontologie beispielsweise eine terrestrische (kontinentale), brackische und marine Fazies, die wiederum weiter aufgeteilt werden können. 
Filterstrecke Der Teil eines Rohres einer Grundwassermeßstelle oder eines Brunnens, an dem das Grundwasser in die Meßstelle oder den Brunnen über kleine Schlitze oder Löcher eintreten kann. 
G
Geschiebemergel Sediment der Gletschergrundmoräne, das aus Zerreibsel tonig-kalkiger Gesteine (mergelige Grundmasse) und eingelagerten größeren Gesteinsbrocken (Geschiebe) besteht. 
Glaukonitsand Sand, in den ein blaugrünes Mineral (Glaukonit) eingelagert ist. Glaukonit wird nur im marinen Bereich gebildet. 
Glazifluviatiler Sand Sand, der von Gletscherschmelzwasserflüssen abgelagert wurde. 
Grundwasserblänke Durch eine morphologische Depression oder einen Tagebau frei liegende Grundwasseroberfläche. Der entstandene See hat keinen oberirdischen Zu- oder Abfluß. 
Grundwasserdruckfläche Die Fläche, die durch die Standrohrspiegelhöhen der Grundwassermeßstellen gebildet wird. 
Grundwassereinzugsgebiet Gebiet, aus dem unterirdisches Wasser einem Ort (in unserem Falle Berlin) zufließt. 
Grundwassermeßstelle Anlage zur Ermittlung hydrologischer Werte des Grundwassers, z.B. von Grundwasserstand und Grundwasserbeschaffenheit (DIN 4049-3). 
Grundwasserscheide Linie, die zwei Grundwassereinzugsgebiete voneinander trennt. 
H
Habitat Lebensraum. 
Humin- und Fulvosäuren Gemisch verschiedener organischer Säuren, das insbesondere in Moorgebieten aber auch in Grundwasser aus Braunkohle führenden Schichten vorkommt. Beide Säuren können in Natronlauge gelöst werden. Bei anschließender Ansäuerung fallen die Fulvosäuren im Gegensatz zu den höher molekularen Huminsäuren nicht wieder aus. 
hydraulische Kurzschlüsse Übergänge zwischen getrennten Grundwasserleitern, die durch die fehlerhaft ausgeführte Anlage von mehreren Grundwassermeßstellen in einer Bohrung entstehen. 
I
Interglazial Warmzeit zwischen zwei Eiszeiten. Zwischen der Elster- und der Saaleeiszeit lag das Holstein- Interglazial, zwischen der Saale- und der Weichseleiszeit das Eem-Interglazial. 
Interstadial Phase einer vorübergehenden Erwärmung zwischen zwei Stadien einer Eiszeit. 
K
Kalibrierung Kalibrierung wird hier im Sinne von Eichung verwendet, jedoch ohne amtliche Kennzeichnung. 
Kation Elektrisch positiv geladene Moleküle wie z.B. Na+, Ca2+ usw..  
kf-Wert Durchlässigkeitsbeiwert für Grundwasser. 
Kieselgur hier: limnische Bildung, Schalenreste von einzelligen Tieren (z.B. Diatomeen). 
klastisch Klastische Sedimente entstehen durch die mechanische Zerstörung und anschließende Ablagerung von Gesteinen. 
Klima Zusammenfassung der Wettererscheinungen, die den mittleren Zustand der Atmospäre an einem bestimmten Ort der Erdoberfläche charakterisieren. 
Klimaindikator z.B.für ein bestimmtes Klima typische Flora oder Fauna. 
Klimazeugen alle Phänomene, insbes. versteinerte Pflanzen- und Tierreste , Sedimente, Verwitterungsformen, Böden und Pflanzengesellschaften, die in ihrer Entstehung auf bestimmte Weise klimaabhängig sind und damit als Nachweise zur Beurteilung früherer Klimate herangezogen werden können. 
kyr kilo years, d.h. 1000 Jahre. 
L
limnisch das Süßwasser betreffend. 
Lößsedimentation durch Windeinwirkung abgelagertes Material  mit unterschiedlich hohem Sandgehalt. 
Lysimeter Anlage zum Erfassen von Sickerwasser als Grundlage zur Mengen- und Stoffbilanz in Abhängigkeit von Klima, Boden Bewuchs, Gestein und anderen Randbedingungen (DIN 4049-3). 
M
Metabolisierung Stoffumwandlung durch biologische Vorgänge. 
Metaboliten Umwandlungsprodukte biologischer Vorgänge. Meist sind dies Kohlendioxid und Wasser oder Sauerstoff, organisches Material und Wasser. Oft werden Stoffe jedoch auch nicht vollständig (zu Kohlendioxid und Wasser) abgebaut und es werden von dem jeweiligen Organismus Zwischeprodukte ausgeschieden. 
Mineralöle Gemisch von (meist brennbaren) Kohlenwasserstoffen. 
O
Ombrogenes Moorwachstum Hochmoorwachstum. 
Oser langgestreckte, schmale, wallartige Erhebungen in Moränenlandschaften. Sie bestehen aus geschichteten oder gestauchten, gut abgerollten Sanden und Kiesen. die oft Geschiebe enthalten. Oser wurden meist von Schmelzwässern längs größerer Spalten am Grunde des Inlandeises abgelagert. 
P
pedologisch Bodenkundlich. 
periglaziale Verwitterung ist eine Verwitterung, die geprägt ist von oberflächennahem Auftauen und erneutem Gefrieren. 
Periodogramm Diagramm, in dem die Intensität (oder hier der Korrelationskoeffizient) von Schwingungen gegen ihre Periode aufgetragen wird. Bei der Analyse einer Zeitreihe (z.B. einer Grundwasserganglinie oder einer Klimadatenreihe) kann man auf diese Weise die wichtigsten in der Zeitreihe vorhandenen Schwingungen feststellen. 
Permanganatverbrauch Kaliumpermanganat ist ein starkes Oxidationsmittel, das in der Analytik zur nahezu vollständigen Oxidation aller organischen Inhaltsstoffe des untersuchten Wassers benutzt wird. Der Permanganatverbrauch ergibt somit ein Maß für die organische Belastung eines Wassers ohne Einzelstoffe zu analysieren. 
Phenole Gruppe von Molekülen mit einem Benzolring und einer OH-Gruppe. Durch die schwache Bindung zwischen O und H dieser OH-Gruppe wirken Phenole leicht sauer (geben leicht ein H+-Ion ab). 
polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe Kohlenwasserstoffmoleküle, die aus einem oder mehreren direkt (ohne zusätzliche Kohlenstoff- oder Sauerstoffbrücke) miteinander verknüpften Benzolringen bestehen. 
Proxydaten Stellvertreterdaten  
Puffer  Stoff, der durch chemische Reaktionen in der Lage ist, den pH-Wert einer wässrigen Lösung auch bei Säure- oder Laugeneinfluß in engen Grenzen konstant zu halten. Wird fälschlicherweise oft für die Neutralisationsreaktion des Kalks (CaCO3) im Geschiebemergel auf den Säureeintrag des Niederschlags verwendet. 
R
Rupelton Im Oligozän (d.h. vor etwa 25 bis 35 Mio a) abgelagerter mariner Ton.  
S
Sandstein Durch ein toniges, karbonatisches, kieseliges oder eisenreiches Bindemittel verfestigte Sande, die im wesentlichen aus Quarzkörnern bestehen. 
Schiefer hier: Tonschiefer Verfestigte Tone, deren Minerale durch Druck so einreguliert wurden, daß zusätzlich zur Spaltbarkeit in der durch die primär vorhandene feine Schichtung entstandenen Schichtfläche noch eine tektonische Spaltbarkeit entstanden ist. 
Schwermetalle Gruppe chemischer Elemente.  
semiarid. Frei übersetzt: "halb trocken". Bezeichnet ein Klima, bei dem die mittlere jährliche potentielle Evapotranspiration ein wenig höher liegt als die Niederschläge. 
Signifikanzgrenze Grenze für das Maß der statistischen Wahrscheinlichkeit, daß eine Aussage zutrifft oder nicht. Meist (auch in der hydrologie und Hydrogeologie) wird das 95% Vertrauensintervall als Signifikanzgrenze festgelegt. Sie bedeutet, daß die Wahrscheinlichkeit, daß die getroffene Aussage falsch ist, nur 5% beträgt. Die Signifikanzgrenze des Korrelationskoeffizienten, der ein Wahrscheinlichkeitsmaß für die Übereinstimmung zweier Funktionen darstellt und grundsätzlich zwischen -1 und 1 liegt, ist variabel und richtet sich nach der Größe des zugrundeliegenden Datenkollektivs. 
Steinkohlenflöze  Ein Flöz ist eine Gesteinsschicht, die mehr oder weniger aus einem nutzbaren Gestein besteht. Steinkohlenflöze bestehen also aus Steinkohle, die sich aus organischen Pflanzenresten über die Zwischenstufe Braunkohle durch Kompaktion und erhöhte Temperatur gebildet hat.  
Stratigraphie  Teilgebiet der historischen Geologie, das sich mit der Aufeinanderfolge von Schichten, ihrem Fossilinhalt und dem Gesteinsmaterial befaßt. Das Ergebis ist die Zeitskala zur Datierung geologischer Vorgänge. 

Stratosphäre  Stockwerk der Atmosphäre, das sich oberhalb der Troppause an die Troposphäre anschließt. Je nach Jahreszeit und geographischer Breite beginnt sie in einer Höhe zwischen 8 und 17 km und reicht in etwa bis in 50 km Höhe. 

T
telmatisch  moorig  
Trend  Ausgleichsgerade einer Datenreihe, hier einer Zeitreihe des Niederschlags, der Verdunstung etc.. 
Tschernosembildung Bodenbildungvaus carbonathaltigem, feinbodenreichen Lockergestein. 
W
Wärmeoptimum Phase der maximalen Temperatur (s.a. Abb.1) 
Warven jahreszeitlich geschichtete Sedimente   
 
 
 
 
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7 Literaturverzeichnis
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5.5 Zusammenfassung Grundwasser