3.1.1.2 Wintertemperaturen während des Eems in
Mitteleuropa
Die Entwicklung der Wintertemperaturen während des Eems zeigen
einen abweichenden Verlauf. Ähnlich wie bei den Sommertemperaturen
liegen für den Beginn der Wintertemperaturen der Warmzeit (Kiefern-Birkenzeit)
keine Beobachtungen vor. Mit der Eichen-Ulmenzeit begann eine Phase, in
der die Mitteltemperaturen des kältesten Wintermonats nahe den heutigen
gelegen haben dürften. Nach Frenzel (1991) war die Tundrenzone fast
vollständig vom europäischen Festland verdrängt und in weiten
Teilen Europas war ein recht einheitlicher Edellaubwald verbreitet.
Während der Lindenzeit nahmen die Wintertemperaturen weiter leicht
zu. Aus der sich anschließenden Hainbuchen-Zeit liegen aus mehreren
Gebieten Mitteleuropas, von Mecklenburg-Hinterpommern, über Mittelpolen,
Oberschlesien, das deutsche Alpenvorland bis zu östlichen Slowakei
Beobachtungen über besonders wärme- und feuchtigkeitsliebende
Pflanzengemeinschaften vor. Das Vorherrschen dieser Pflanzengemeinschaften
läßt auf einen Mindestanstieg der Mitteltemperatur des kältesten
Monats gegenüber heute von ungefähr 1,4 bis 1,9 °C schließen.
Zum Ende der Fichten-Tannenzeit sanken die Wintertemperaturen relativ schnell
auf die heutigen Werte ab. Die Temperaturabnahme setzt sich in der folgenden
Phase und auch in der Kiefern-Birkenzeit fort.
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Autorin: Ursula Chowanietz
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