5.4.1.1.1 Anorganische Wasserinhaltsstoffe 

Otto (1987) und Wurl (1994) ermittelten für verschiedene Grundwasserleiter des Süßwasserstockwerks mit Hilfe statistischer Methoden (Cluster-, Diskriminanz- und Faktorenanalyse) die Ionengehalte im südlichen Teil Berlins. Wurl (1994) bezeichnet besonders gering mineralisiertes Wasser als gering anthropogen beeinflußtes Wasser. Es ist mit einem pH-Wert von 7,3 praktisch neutral und mit einem Redoxpotential (Eh) von -60 bis -70 mV reduzierend. Bei einer Leitfähigkeit von nur etwa 390 µS/cm sind die Ionengehalte gering. Wichtigste Elemente sind Kohlenstoff (als Hydrogenkarbonat, ca. 200 mg/l), Kalzium (ca. 75 mg/l) und Schwefel (als Sulfat, ca. 30 - 40 mg/l). Die Chloridgehalte sind mit 10 - 20 mg/l sehr gering, ebenso die Nitrat- (ca. 5 - 10 mg/l) und Phosphatkonzentrationen (ca. 0,1 - 0,25 mg/l). Der Eisengehalt liegt bei etwa 1,5 mg/l und der Mangangehalt bei 0,15 - 0,2 mg/l. Die Natrium- und Kaliumkonzentrationen betragen jeweils etwa 5 - 10 mg/l. Aluminium ist praktisch nur in Konzentrationen von ca. 0,5 µg/l und weniger vorhanden. Dieses Wasser kommt hauptsächlich im Grundwasserleiter des Elster-Glazials außerhalb der Rinnen und in den tertiären Grundwasserleitern vor. 

Brill et al. (1986) führen für die anthropogen unbelasteten Wässer ähnliche Werte an. Sommer-v. Jarmerstedt (1992) schließt aus den Analysenergebnissen des Grundwassers im Grunewald auf Chloridgehalt z.T. unter 10 mg/l. Die Sulfatgehalte liegen danach auch im obersten Grundwasserleiter z.T. unter 30 mg/l, im bedeckten Grundwasserleiter (unter den tonigen Holsteinsedimenten) sogar unter 10 mg/l. 

Autor: Wolfgang Gossel
 
 
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stoffe
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