5.2.7 Grundwassergefährdung
Die Gefährdung des Grundwassers durch eindringende Schadstoffe ist ganz wesentlich von zwei Faktoren abhängig:
Nach MUNR & SenStadtUm (1995) sind große Teile Berlins durch fehlende schlecht durchlässige Schichten über dem Grundwasser (vorwiegend sandige Deckschichten) nur sehr schlecht gegen eindringende Schadstoffe geschützt. Das betrifft das gesamte Urstromtal, das zudem wegen der geringen Grundwasserflurabstände besonders gefährdet ist. Aber auch die sandig-kiesigen glazialen Ablagerungen im Grunewald sind trotz ihrer Mächtigkeit kein guter Schutz gegen Schadstoffe. Die Infiltrationszeiten von der Geländeoberfläche bis zum Grundwasser liegen im Urstromtal bei einem Tag, auf den sandig-kiesigen Kuppen des Grunewalds bei etwa 10 Tagen. Ein bißchen besser ist die Lage auf den Hochflächen des Teltow und des Barnim. Auch hier muß jedoch vor allzu optimistischen Einschätzungen gewarnt werden: Die Geschiebemergel sind im Zweifelsfall fast immer von sandigen Einlagerungen durchsetzt. Viele Beispiele aus der Altlastensanierung zeigen darüber hinaus, daß sich Schadstoffe nicht immer auf dem Weg nach unten von bindigen Deckschichten aufhalten lassen. Das gilt insbesondere, wenn diese Schadstoffe über mehrere Jahrzehnte hinweg ins Grundwasser einsickern. Die Infiltrationszeiten betragen auf den Hochflächen etwa 50 bis 100 Tage. |
Autor: Wolfgang Gossel
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