5.4.2 Anthropogene Belastungen
Der Mensch hat in den Jahrtausenden seiner Besiedlung des Berliner Raums immer wieder massiv in den Stoffhaushalt des Bodens und des Grundwassers eingegriffen. Die Folgen dieser historischen Eingriffe wurden in Teil 1 (Forner & Gossel 1996) weitestgehend beschrieben. Thema des folgenden Kapitels sind daher lediglich die Auswirkungen menschlichen Handelns auf Boden und Grundwasser, die auch heute noch zu nachweislichen Schäden führen. Natürlich können hier nicht alle Grundwasser schadensfälle und Altlasten im Grundwassereinzugsgebiet von Berlin bearbeitet werden. Die zuständigen Verwaltungen auf Gemeinde-, Bezirks- und Landesebene der beiden Bundesländer Berlin und Brandenburg scheitern schon bei dem Versuch, die Altlastenverdachtsflächen kartographisch darzustellen, geschweige denn, sie in Form von Bewertungen und anschließender Sicherung oder Sanierung zu bearbeiten. Daher soll hier exemplarisch vorgegangen werden. Anhand von vier gut untersuchten und entsprechend dokumentierten Schadensfällen/Altlasten soll dargestellt werden, wie sie sich auf die betrachteten Ressourcen ausgewirkt haben bzw. auswirken. Zusätzlich soll eine generelle Einschätzung die Belastungsschwerpunkte hervorheben. Neben den direkten Einwirkungen des Menschen auf den Chemismus des Grundwassers, wie die Stoffeinträge über Rieselfelder, Altlasten, Gülle- und Fäkalienbelastung und sauren Regen, sind die indirekt induzierten anthropogenen Einflüsse meist schwerer zu fassen. Zu ihnen zählen beispielsweise die durch Grundwasserentnahmen verstärkten Salzwasseraufstiege oder die weiträumige Verteilung der Schadstoffe im Grundwasser ebenfalls durch Grundwasserentnahmen. |
Autor: Wolfgang Gossel
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